Das Frauentragen im Advent ist ein uralter Brauch in den katholisch geprägten Landstrichen in Bayern und im gesamten Alpenraum. Diese althergebrachte Tradition brachte die Schnaittenbacher Krippenfreunde vor ein paar Jahren schon auf die Idee, anstatt einer Marienfigur ein Kastenkripperl auf die Reise durch den Advent zu schicken.
Direkt aus der Krippenausstellung im Kulturstadl heraus wurde das Kastenkripperl mit einer Darstellung der Herbergssuche an die Familie des Vereinsmitglieds Christina Hösl übergeben. Während der gesamten Adventszeit wanderte es von einem Krippenfreund zum nächsten und blieb jeweils einen ganzen Tag in der Familie. Zum Herbergstragen gibt es wenig schriftlich Überliefertes. Deshalb stammen die im Begleitheft zum Kastenkripperl enthaltenen Berichte und Geschichten, die die Krippenfreunde für diese Aktion zusammengetragen haben, meist aus dem Oberbayerischen oder dem Tirolerischen. Wie die Krippenfreunde und ihre Familien den Tag oder den Abend mit dem Herbergskastl verbrachgtenen und gestalteten und was sie daraus machten, blieb natürlich ihnen überlassen. Die im Begleitheft enthaltenen Texte konnten bestenfalls die eine oder andere Anregung liefern. „Vielleicht aber konn der Aufenthalt des Herbergskastls zu einer nachhaltigen und besinnlichen Begegnung in der Gastfamilie beitragen“, wünschte sich Vorsitzender Uli Reindl.
Direkt aus der Krippenausstellung im Kulturstadl heraus übergaben (v. l.) Richard Rauch und 2. Vorsitzender Peter Pichl das Herbergskastl an Christina Hösl und ihre Familie. Die Reise durch den Advent hat begonnen.